Nach der powervollen Auftakt-Ballade “I Desire More” röhrt im dritten Stück “He’s So Worthy” eine mächtige Heavy-Rock Gitarre im Hintergrund. “Oh Magnify The Lord With Me - And Let Us Praise His Name Together” singt Crystal und ein gewaltiger engelsgleicher Chor antwortet mit inbrünstiger Kraft. Wer heutzutage nach grossen unverbrauchten Stimmen sucht, findet sie im schier unerschöpflichen Pool der US-Gospel-Szene. Schon im letzten Jahr liessen einige tolle Stimmen aufhorchen (Jennifer Hudson, Spensha Baker), aber CRYSTAL AIKIN hat die Power einer Aretha und Martha (Wash) gleichzeitig. Was sie am Ende des Songs vom Stapel lässt, ist einfach ultramegagross.
Die Lieder sind variabel, “Song About Jesus” beginnt als verspielter Latin-Pop- Love-Song mit luftigen Piano-Licks und jazzigen auf der Bassgitarre (!) gespielten Akkorden, verändert sich dann in einen Stevie-Wonder-ähnlichen Groove, wie man es dessen 76er Doppel-Album “Songs In The Key Of Life” in Erinnerung hat.
“Clouds” ist bester Gospel R&B, mit einem Auge auf die Charts oder Airplay schielend, “Turn To Him” hat das Verführerische der früheren Hall & Oates- Produktionen (kann sich noch jemand an die geniale 76er Ballade “Do What You Want To Be, Do What You Are” erinnern?) und besitzt gleichzeitig das sexy Flair eines R.Kelly oder Bobby-Brown-Crooners (= Schwoofers). Und am Ende gesellt sich sogar ein sexy Saxophone zum Outro.
|