“Twilight Of The Thunder God” ist wie auch die nachfolgenden Songs textlich voll mit nordischer Mythologie. Die Gruppe selbst sieht sich eher als melodische Death Metal Band, hat sich aber auch das Attribut “Viking Metal” selbst zu zuschreiben, denn die wundervolle warme Atmosphäre, die sie trotz aller Brachialität erzeugen, ist in ihrer Art einzigartig. Ich kenne keine andere Truppe, die “Death” und “Viking” so miteinander vereint wie AMON AMARTH.
“Free Will Sacrifice” ist mein persönlicher Lieblings-Track der CD und zeigt gleichzeitig, dass die ”Twilight” überhaupt nichts mit “Death Metal” am Hut hat. Ist natürlich auch wunderbar diskussionswürdig. Die Band hat ja angeblich mal sogar als Grindcore-Metalband begonnen.
Sämtliche 10 Stücke der Platte haben vor allem eines gemeinsam: die galoppierenden “muted palm”-Pferde-Metal-Rhythmen, Godzilla-ähnliche Growls des Frontmans und den brachialen phätten Sound, die durch die ultraschnellen Synchron-Twingitarren-Riffs von einem Highlight zum anderen getrieben werden. “Varyags Of Miklagaard” erzeugt Festival-Stimmung aus gemütlichem Met- und Wikinger-Gelage, bei dem die heimkehrenden Krieger gefeiert und gepriesen werden. Zu bemängeln gibt es bei aller Lobhudelei (wohl alleine für mich als Gitarristen) auch etwas. Die Spieltechnik von Johan Söderberg (wie beim Solo von “No Fear For The Setting Sun”) ist in den Solo- Passagen mitunter leider etwas limitiert. Musste ich einfach loswerden.
Die DVD beginnt dann mit einem Keyboard-Intro, bevor nach 2:33 Minuten mit dem ersten Paukenschlag unmittelbar gefolgt vom knalligen Einstieg der Band die Hölle losbricht. Das Live-Concert reiht dann ein Highlight an das Andere, speziell herausstechen natürlich “Pursuit Of Vikings” und der fanglorious “Victorious March” - am besten sieht man die DVD zuerst und schiebt sich dann die LIVE-CD in den Player (natürlich mit der dementsprechenden ohrenbetäubenden) Lautstärke.
Nach 5:50 Minuten kommt der erste meldiöse Solo, Johann Hegg grölt und steht am Hals des Bühnen-Wikingerschiffs, drei Köpfe rotieren synchron am Bühnenrand und die Double-Bass-Drum von Fredrick Andersson befindet sich in Höchstform. Vor dem Song “An Ancient Sign Of Coming Storm” deklariert dann Sänger Hegg bei einem tiefen Schluck, dass unser Deutsches Bier immer noch das Beste Bier ist. Na, wenn das kein weiteres Argument zum Feiern ist!
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